8. Oktober 2024
Panorama

S1 – Zwei Vollstopps in 24 Stunden

Innerhalb eines Tages stand der Bahnverkehr im Westen zwei Mal komplett still. Die Hintergünde.

Die S1 stand in diesem Jahr bereits mehrfach wegen Personen, Tieren und Gegenständen auf den Schienen still.

Die S1 stand in diesem Jahr bereits mehrfach wegen Personen, Tieren und Gegenständen auf den Schienen still.

„Aufgrund einer Person auf den Gleisen steht der Bahnverkehr zwischen Iserbrook und Wedel auf unbestimmte Zeit still.“ So hieß es heute gegen 12.35 Uhr in der S1. Die verständigte Bundespolizei griff die Person schließlich nahe dem S-Bahnhof Sülldorf auf. Bereits um 12.53 Uhr beendete die Polizei ihre Maßnahmen. Die Bahn schaltete den Strom im Streckenbereich wieder ein. Dieser wird in solchen Fällen vorsorglich abgestellt, um die Gefahr für Eindringlinge und Helfer zu minimieren. Die Stromschienen der Bahn führen 12.000 Volt Gleichstrom.

Weiterer Vollstopp am Vortag

Kaum 24 Stunden zuvor stand die S1 auch schon still. Dieses Mal ging es um einen Hund, der im Gleisbereich beim S-Bahnhof Klein Flottbek herumlief. Hier stand der Verkehr von 17.35 Uhr bis 17.55 Uhr still. Die Fahrgäste wurden gebeten, auf andere Verkehrsmittel auszuweichen. Gegen den Hundehalter wird nun wegen der Betriebsstörung ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Laut der Bundespolizei wird der Fall als Ordnungswidrigkeit behandelt. Ob die Deutsche Bahn wegen der entstandenen Verspätungen Schadenersatz fordert, ist noch nicht klar.

Ausfälle durch fremde Personen, Tiere und Gegenstände auf den Gleisen

Für die Bahn ist es in diesem Jahr bei Weitem nicht der erste Ausfall wegen unbefugtem Betreten. Manche dieser Störungen entstehen aus Leichtsinn. So etwa im März dieses Jahres, als eine 21-Jährige in Heimfeld „aus Spaß“ auf die Gleise sprang. Damals mussten die heranfahrenden Züge eine Schnellbremsung ausführen. Verletzt wurde niemand. Durch den Starkstrom im Netz und die Züge besteht jedoch jedes Mal akute Lebensgefahr, wie ein Sprecher der Bahn betont. Eine Schnellbremsung birgt zudem für die Fahrgäste eine Verletzungsgefahr. Wie die Bahn weiter ausführt, betrifft ein Stopp auf der Strecke nicht nur das unmittelbare Umfeld. Je nach Strecke kann sich der Bahnverkehr in weiten Teilen des Schienennetzes zurückstauen. Derlei Störungen müssten dann „aus dem Netz gefahren werden“, erklärt ein Bahnsprecher. Dies meint, dass sich der Verkehr nach und nach wieder normalisiert.

Ebenfalls in diesem März musste die S1 bei Klein Flottbek notbremsen. Dort hatten mehrere Menschen ein Fahrrad und zwei E-Scooter auf die Schienen geworfen. Hier kam es zum Zusammenprall mit einem Zug. Außerdem wurde die Stromschiene beschädigt. Es kam zu einer stundenlangen Sperrung. Verletzt wurde auch bei diesem Vorfall niemand.

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