27. September 2024
Panorama

Wesperloh – Verkehrsmonster kämpft für sichere Schulwege

Die Grundschule Wesperloh findet das Thema Verkehrssicherheit monströs und demonstrierte lautstark für mehr Sicherheit auf dem Schulweg. Der Elternrat der Schule entwarf ein passendes Maskottchen für die Aktion. Heute durfte es zum vorerst letzten Mal "monstern".

Das Verkehrsmonster der Grundschule Wesperloh wirbt spielerisch für mehr Sicherheit auf dem Schulweg. // Foto: Elternrat Grundschule Wesperloh

Das Verkehrsmonster der Schule Wesperloh wirbt spielerisch für mehr Sicherheit auf dem Schulweg. // Foto: Elternrat Schule Wesperloh

Erst vor wenigen Tagen berichtete der Klönschnack über die Verkehrsaktion der Grundschule Lehmkuhlenweg. Wie sich zeigt, wird auch anderen Orts für sichere Schulwege demonstriert. So an der Grundschule Wesperloh, die seit den Sommerferien mit ihrem neuen Maskottchen auf sich aufmerksam machte. „Unser blaues Verkehrsmonster wirbt an der Grundschule Wesperloh dafür, dass Eltern die letzten 200 Meter zur Schule zu Fuß zurücklegen, anstatt ihre Kinder direkt vor das Schultor zu fahren“, erklärt Karmen Albrecht vom Elternrat der Schule, der eine eigene Verkehrs-AG hat.

Der BiciBus ist los

Bereits am 20. September fiel der Startschuss für die dritte Demowoche zugunsten der Schulstraßen. Eine Besonderheit war der BiciBus – eine Fahrraddemonstration. Sie führte 75 Kinder und Eltern, begleitet von der Polizei und fröhlicher Musik zur Schule. Dieses bunte und dynamische Spektakel sollte zeigen, dass Bewegung und frische Luft am Morgen für wache und energiegeladene Schüler sorgt.

Drop-Off für Schüler

In dieser Woche wurde zudem jeden Morgen das direkte Schulumfeld zwischen 7.40 und 8.10 Uhr vom Kfz-Verkehr freigehalten. Drei Absperrungen verhindern den Bringverkehr direkt vor der Schule. So entstand eine provisorische Schulstraße. Offizielle Schulstraßen sind für den Autoverkehr – ausgenommen Rettungsfahrzeuge –gesperrt. Die Eltern hatten Anweisung, den öffentlichen Parkplatz am Blomkamp als sogenannte „Drop-Off“-Zone zu nutzen. Von dort aus legten die Kinder die letzten Meter zur Schule eigenständig zu Fuß zurück. „Besonders für die Eltern der neuen Vorschul- und Erstklässler ist dies eine neue Erfahrung, die jedoch von den meisten positiv aufgenommen wird. Unterstützt wird die Aktion vom ‚Verkehrsmonster‘, das mit Humor und Präsenz auf die Notwendigkeit sicherer Schulstraßen hinweist“, führt Karmen Albrecht aus.

Zum Schluss noch ein Fest

Zum Abschluss der Aktionswoche gab es heute eine Kundgebung auf der Straße direkt vor der Schule. Im Anschluss wurde auf dem Schulhof bis 15 Uhr ein kleines Verkehrsfest gefeiert – ein gebührender Ausklang.

Einsatz für Schulstraße

Die Elterninitiative setzt sich schon seit Längerem für eine dauerhafte Lösung ein. Bereits im April wurde eine Petition für die Einführung und Erprobung einer dauerhaften Schulstraße an der Grundschule Wesperloh eingereicht. Der Beschluss steht nun kurz bevor. Weitere Entscheidungen hängen aber auch von einer Hamburg weiten Arbeitsgruppe ab. Sie soll die rechtlichen Rahmenbedingungen für Schulstraßen erarbeiten. Die Hamburger Bürgerschaft beschloss indessen Anfang September einen Antrag der SPD für mehr Schulwegsicherheit. Dieser forderte etwa, dass Schulstraßen zeitweilig eingerichtet würden. Zunächst sollen alle Schulwege Hamburgs auf ihre Sicherheit geprüft werden. Die Verkehs-Ag an der Grundschule Wesperloh bleibt kritisch: „Der Antrag enthält viele gute Ansätze, lässt aber konkrete Umsetzungsschritte bislang vermissen.“

Trotz vieler Absichtserklärungen seitens der Politik hieße es für die Eltern und Kinder daher weiterhin: Demonstrieren, so die Arbeitsgemeinschaft weiter. Der Enthusiasmus der Drittklässler bleibt ungebrochen – ihr Ruf „Lasst das Elterntaxi stehn, unsre Beine sind zum gehn!“ klingt noch lange lautstark nach.

Aktionswoche „Zu Fuß zur Schule“

Die Initiativen an den Grundschulen Lehkuhlenweg und Wesperloh lagen idealerweise in der Aktionswoche „Zu Fuß zur Schule“. Bei ihr zeigen Eltern, Kinder und Unterstützer deutschlandweit, was sie von überfüllten Schulstraßen halten.

Auch interessant