Die Baumaßnahmen an der Reventlowstraße teilen sich in zwei Teile auf. Der eine fällt in Verantwortung des Bezirks Altona, der andere ist Sache des Landes Hamburg und damit dem Senat unterstellt. Diese Zweiteilung hat bei den Arbeiten zu Verzögerungen geführt. Denn die Bezirksversammlung hat sich jüngst erneut für eine Verschiebung der Bezirksmaßnahme ausgesprochen und brachte die Bezirksmaßnahme in die Schwebe. Die Landesmaßnahmen laufen allerdings weiter.
Um gravierende Nachteile aus dieser Situation zu vermeiden, hat die Verkehrsbehörde heute das Bezirksamt angewiesen, auch die bezirkliche Maßnahme fortzusetzen. Gleichzeitig hat die Verkehrsbehörde entschieden, die Baumaßnahme Ebertallee zu verschieben, um das Gebiet im kommenden Jahr zu entlasten.
Umgehend regt sich Widerstand
Das Bezirksamt wies schon früher darauf hin, dass man die Reventlowstraße in Gänze überarbeiten müsse. Den Senat könne man hier nicht übergehen. Die Opposition, allen voran CDU und FDP, verharrt dabei, das Bezirksamt sei nicht dazu da, „den Willen des Senats“ durchzusetzen. Die Bezirksleitung solle sich also gegen die Landesführung stellen. Hierzu teilte die CDU-Altona heute mit: „Mit dem Kopf durch die Wand will nun auch die Verkehrsbehörde, die die Entscheidung bezüglich der Baustelle in der Reventlowstraße an sich gezogen hat.“
CDU spricht von „Desaster mit Ansage“
Bei allen Diskussionen gerät der zeitliche Rahmen meist aus dem Fokus: Die Baumaßnahmen sollen nach fünf Monaten beendet sein. Vertreter der Waitzstraße beteuern, dieser Zeitraum reiche aus, um den Geschäften der Einkaufsstraße nachhaltig zu schaden oder ihre Existenz sogar zu beenden. Hierzu führt die CDU-Altona aus: „Die Lage für die Waitzstraße wird zunehmend prekärer. Die seit sechs Wochen ruhende Geisterbaustelle verschiebt die Durchführungsmaßnahme nämlich in Zeiträume, in der Großbaustellen um das Quartier angefangen oder verlängert werden. Die Strafe für den falschen Abwägungsprozess der Bezirksamtsleitung, den der Verkehrssenator unbeirrt fortführt, zahlen die Waitzstraße und die Menschen vor Ort.“ Sven Hielscher, Vorsitzender der CDU-Fraktion Altona, spricht von einem „Desaster mit Ansage.“
Behörde will Doppelbelastung in der Reventlowstraße vermeiden
Die BVM beteuert, man wolle mit der Fortsetzung der Arbeiten „eine Doppelbelastung für die Menschen vor Ort vermeiden.“ Ganz von der Hand weisen kann man dies nicht. Würde der Bezirksteil der Reventlowstraße später umgebaut, hieße das, zwei Mal mit zeitlichem Abstand dort umzubauen. Der gesamte Bauabschnitt misst rund 700 Meter. Die Aufteilung in zwei Bauabschnitte hätte auch höhere Kosten zur Folge.
Die BVM betont: „Auch aus baulicher und verkehrlicher Sicht ist es sinnvoll, einen zusammenhängenden Straßenzug in einem zu sanieren und nicht in mehreren Stücken. Die Umleitungsrouten sind ausgeschildert, die Maßnahme Reventlowstraße ist mit den umliegenden Maßnahmen koordiniert und die Erreichbarkeit der Waitzstraße ist während der gesamten Bauzeit gesichert.“
CDU und FDP monieren jedoch gerade die Baustellenkoordination und fehlende Informationen für Anlieger und andere Verkehrsbeteiligte. Aus dieser andauernden Kritik hat die Verkehrsbehörde nun einen Schluss gezogen. Dem Bezirksamt Altona erhält Mittel, „um die Maßnahme an der Reventlowstraße im Bezirk ausreichend zu kommunizieren und die Bauabschnitte zu erläutern“, so die BVM.
Unfallgefahr im Bereich Emkendorfstraße
Die Bezirksleitung sowie die BVM beteuern außerdem, dass man mit dem Umbau der Reventlowstraße eine unfallgefährliche Stelle sichern wolle. Tatsächlich gibt es im Bereich der Emkendorfstraße eine Unfallhäufung. „Dort wird im Zuge des Umbaus ein Kreisverkehr geschaffen. Für den Fußverkehr werden in diesem Zuge barrierefreie Übergänge an allen Fußgängerüberwegen an den Knotenpunkten eingerichtet“, ergänzt die BVM.
Sanierung in der Ebertallee wird verschoben
Um das Gebiet und den Bezirk insgesamt zu entlasten, hat die BVM entschieden, die Sanierungsmaßnahme Ebertallee im Jahr 2025 nicht durchzuführen.