5. Mai 2022
Sport

Trainer, Motivator und Quälgeist

Unser Arbeitsplatz des Monats: Die beiden Leichtathletik-Trainer wollen den Spaß an der Leichtathletik an die neuen Generationen weitergeben.

Trainer im Trainingslager

Auf los geht's los! Das jährliche Trainingslager am Strand ist für Trainer und Athleten ein echtes Highlight.

„Ihr habt zehn Sekunden Zeit, um zu der Markierung im Wasser und wieder zurück zu laufen. Die Strecke wird jedes Mal einen Meter länger, die letzten zwei scheiden aus und machen Liegestütze“, erklärt Alexander Gritz. „Alles klar? Fertig, los!“, ergänzt sein Bruder Maximilian Rhine-Gritz. Und schon rennt eine Horde von 30 Sportlerinnen und Sportlern zwischen 10 und 30 Jahren in die Nordsee – die immerhin acht Grad hat.

 Wir sind Leichtathletik-Trainer. Da ist es in erster Linie das Ziel, den nachkommenden Generationen den Spaß am Sport und explizit an der Leichtathletik zu vermitteln. Es macht Spaß, mit den Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, ein erzieherischer Wert ist ja auch dabei, sie auch mal an ihre Grenzen zu bringen und ihre Fortschritte zu sehen.

Trainer aus Leidenschaft

Trainer
Maximilian Rhine-Gritz und Alexander Gritz

Die beiden sind Leichtathletik-Trainer. Eigentlich nicht hauptberuflich, aber für eine Woche im Jahr schon. Denn in der Woche vor Ostern geht es seit 2007 ins Trainingslager auf die kleine holländische Insel Texel. Gefühlt gibt es hier mehr Schafe als Menschen, aber viele mietbare Bungalows, einen gut ausgestatteten und frisch renovierten Sportplatz sowie zahlreiche Wald- und Dünenwege, die sich bestens für abwechslungsreiche Läufe eignen und viele Sportvereine anlocken.

Unter der Woche stehen die beiden meist dreimal abends auf dem Platz, am Wochenende kommen Wettkämpfe dazu. „Die Regelmäßigkeit gibt den Kindern auch Halt und Struktur“, sagt Alexander Gritz.

Trainingslager als Highlight

Das Trainingslager ist aber nochmal etwas Besonderes: „Es gibt abendliche Challenges, Training am Strand und die berüchtigten Break-Down-Läufe“, erzählt er. „Es ist die optimale Saisonvorbereitung“, fügt Maximilian Rhine-Gritz hinzu. „Man kann eine Woche lang ohne Schule und andere Einflüsse von außen wirklich konzentriert und fokussiert an den einzelnen Disziplinen arbeiten.“

Das bedarf natürliches einiges an Vorbereitung: Es werden Betreuer für die minderjährigen Kinder benötigt, man kann nicht unbegrenzt Sportlerinnen und Sportler mitnehmen, die Häuser müssen gebucht werden, das Training wird geplant und auch Programme wie Häuser-Challenges oder der obligatorische Besuch im Pfannkuchenhaus. „Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team und alles ist auf mehrere Schultern verteilt“, sind sich die Trainer einig.

Im Fokus steht in der Woche die Vorbereitung auf die anstehenden Wettkämpfe – aber auch der Spaß. „Wir wollen ja die Freude am Sport weitergeben – aber ein bisschen Quälerei gehört dazu“, sagte Maximilian Rhine-Gritz. Der Spaß scheint bei den Athletinnen und Athleten anzukommen, denn ein Großteil von ihnen ist schon seit vielen Jahren dabei.

 

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