18. April 2023
Umwelt

Nina-App warnt vor Wasser aus Billekanal

Beim Großbrand in der Billstraße am Ostersonntag ist belastetes Löschwasser in den Billekanal gelangt. Bei den Verunreinigungen handelt es sich um Öl und andere Schadstoffe. Hamburgs Behörden haben regiert. Lesen Sie hier, welche Bereiche betroffen sind und was zu tun ist.

Billekanal

Der Billekanal bei Rothenburgsort // Dirtsc, Schurzalleebrücke Billekanal, CC BY-SA 3.0

Aufgrund der Verunreinigungen hat die BUKEA (Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft) bereits während des Brandes am Ostersonntag Maßnahmen eingeleitet. Mehrere hundert Meter Adsorbersperren im Billekanal sowie der angrenzenden Gewässer wurden ausgelegt. Diese Sperren sollten die Schadstoffe aus dem Wasser aufnehmen und binden, was nicht vollständig gelang.

Billekanal für Schiffs- und Bootsverkehr gesperrt

Trotz der Absorbersperren ließen sich Ölfilme in den nahen Gewässern nicht vermeiden, wie die BUKEA mitteilt. Grund hierfür ist die enorme Menge an Löschwasser, welches Schadstoffe in die Gewässer eingetragen hat. Betroffen sind die Bereiche Hochwasserbassin, Mittelkanal, Südkanal, Bille, Billekanal und der Bullenhuser Kanal. Die Umweltbehörde warnte daher bereits am 14. April vor Kontakt mit dem Wasser des Billekanals. Der Bezirk Hamburg-Mitte hat in Abstimmung mit der Umweltbehörde entschieden, dass die betroffenen Gewässer vorerst für den Schiffs- und Bootsverkehr gesperrt werden. So will man eine weitere Ausbreitung des Ölfilms verhindern.  

NINA-Warnapp schlägt Alarm vor Wasser aus Billekanal

Nun hat auch die Hamburger Innenbehörde gehandelt. Sie warnt ebenfalls vor Kontakt mit dem Wasser des Billekanals. Die Warnung wurde heute Morgen auch über die Nina-Warnapp verbreitet. Als gefährdete Bereiche nennt die App „Hamburg, Rothenburgsort und Bille bis Mündung in die Elbe“. Die Bille mündet an den Elbbrücken und dem Heizkraftwerk Tiefstack in die Elbe. Baden, Angeln und Bewässern von Gärten soll in den genannten Bereichen momentan vermieden werden. Auch Hunde möge man vorerst von den Gewässern fernhalten. Laut Messergebnissen der Feuerwehr bestehe keine Gefahr von Gesundheitsschäden, so das Bezirksamt Hamburg Mitte. Die Warnung gelte vorsorglich, äußert die Innenbehörde, da die Analysen noch nicht abgeschlossen seien und noch einige Tage in Anspruch nehmen werden.

Keine Asbestfreisetzung

Anwohnende zeigten sich nach dem Brand besorgt, weil sie eine Asbestfreisetzung fürchteten. Diesen Verdacht konnte die Feuerwehr nun zurückweisen. Das zuständige Bezirksamt hat unter der Telefonnummer (040) 42854 – 4777 eine Hotline für betroffenen Bürgerinnen und Bürgern eingerichtet.

Zusatzreinigung von Spielplätzen und Grünanlagen

Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat gegen die Eigentümer der betroffenen Grundstücke eine Abbruch- und Beseitigungsverfügung erlassen. Die Gebäudereste sind demnach vollständig zurückzubauen und zu entsorgen.

Das Bezirksamt hat zudem die Stadtreinigung Hamburg mit einer Zusatzreinigung aller Grünanlagen und öffentlicher Spielplätze im Umkreis von drei Kilometern zur Brandfläche (insbesondere Rothenburgsort, Hammerbrook, HafenCity) beauftragt. Die Reinigung begann am heutigen Dienstag und soll bis zum Wochenende abgeschlossen sein.

 

 

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