Füttern verboten! Die Aussage scheint klar zu sein. Sie steht auf zahlreichen Schildern im Wildgehege Klövensteen. Übersehen kann sie eigentlich niemand. Dennoch ignorieren Besucherinnen und Besucher sie immer wieder. Die Folgen sind ernst: Das Reh Frieda – gerade erst aufgepäppelt – wäre fast an falscher Nahrung gestorben.
Bauchschmerzen im Klövensteen
Der Tierarzt musste kommen. Reh Frieda und ihr tierischer WG-Mitbewohner, Damhirsch Karl, litten unter starken Bauschmerzen und Durchfall. Der Damhirsch steckte das falsche Futter besser weg als das kleine Reh. Frieda war so geschwächt, dass unklar war, ob sie die vergangenen Tag überlebt. Glücklicherweise päppelten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger sie mit viel Mühe wieder auf, so dass sie außer Gefahr ist.
Beiden Tieren geht es wieder besser. Man hätte ihnen die Schmerzen aber leicht ersparen können, indem man sich an das Fütterungsverbot hält. „Füttern trotz Fütterungsverbot – dafür habe ich kein Verständnis! Wir in Altona können nur von Glück reden, dass ‚Karl‘ und ‚Frieda‘ überlebt haben – bei der nächsten illegalen Fütterung geht es vielleicht nicht so gut aus“, sagte Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg zu dem Vorfall. Erst neulich starb im Solinger Tierpark Fauna ein weißer Hirsch an falscher Nahrung. So weit soll es im Klövensteen nicht kommen: „Um unsere Tiere zu schützen, werden wir konsequent gegen Verstöße gegen das Fütterungsverbot vorgehen“, stellt die Bezirksamtsleitern klar.
Füttern nicht grundlos verboten
Das Verbot hat – an diesem Beispiel deutlich erkennbar – einen guten Grund. Es schützt nämlich die Tiere im Wildgehege. Gerade Rehwild reagiert sehr sensibel auf falsches Futter. Deswegen ist das Füttern im Klövensteen ausschließlich Aufgabe des Fachpersonals. Denn die Tierpflegerinnen und Tierpfleger wissen genau, was die Wildtiere in welcher Jahreszeit als Futter bekommen dürfen und müssen.
Nicht nur Süßigkeiten sind schädlich für die Tiere. Auch Bio-Gemüse schadet den Tieren. Egal, wie gut gemeint und teuer gekauft es ist. Das Fütterungsverbot wird ernstgenommen: Wer dabei erwischt wird, die Tiere doch zu füttern, bekommt Hausverbot im Wildgehege und gegebenenfalls sogar eine Anzeige.
Uhu Gonzo verlässt den Klövensteen
Noch mehr Neuigkeiten aus dem Wildgehege: Der sechsjährige Uhu Gonzo hat Hamburg verlassen. Er folgt dem ehemaligen Wildgehege-Leiter Dr. Michel Delling nach Süddeutschland. Dr. Michael Delling hatte Gonzo per Hand aufgezogen, dementsprechend bestand eine enge persönliche Bindung zwischen ihm und dem Uhu. Zudem fehlt mit dem Weggang Dr. Dellings auch die falknerische Fach- und Sachkunde, um Gonzo gerecht zu werden.