10. August 2022
Umwelt

Was wird aus dem Otto-Schokoll-Höhenweg?

Vor sechseinhalb Jahren wurde der abgesackte Otto-Schokoll-Höhenweg in Rissen gesperrt. Er sollte durch eine Stegkonstruktion ersetzt werden. Der angekündigte Baubeginn in diesem Jahr rückt nun wieder in weite Ferne.

Otto-Schokoll-Höhenweg – Planungsskizze // Grafik: Bezirksamt Altona

So soll der Otto-Schokoll-Höhenweg aussehen. Die Stegkonstruktion ist nicht etwa der Ästhetik, sondern den Besonderheiten vor Ort geschuldet. // Grafik: Bezirksamt Altona

Im September 2019 wurden der Bezirksversammlung Altona drei Entwürfe für den Otto-Schokoll-Höhenweg vorgestellt, um den beliebten Wanderweg zu ersetzen. Dieser war aufgrund diverser Mängel nicht mehr benutzbar. Eine Wiederherstellung schloss man aus. Nach sechs Jahren Sperrung ist der Weg nunmehr völlig zugewuchert. Die Entscheidung beim Ersatzweg fiel auf eine Stahlkonstruktion. Im Frühling diesen Jahres hieß es, diese werde gebaut. Das Budget dafür stehe ebenfalls bereit. Eine erneute Anfrage der CDU Wahlkreisabgeordneten Dr. Anke Frieling soll nun gezeigt haben, dass es auf absehbare Zeit keine Sanierung geben werde. Die Planung sei bis auf Weiteres wegen eines Rechtsstreits ausgesetzt, so Anke Frieling.

Der Plan für den Otto-Schokoll-Höhenweg hält scheinbar Mindestabstände nicht ein

Wie das Abendblatt berichtete, geht es beim Rechtsstreit um Verträge mit den Anwohnern. Diese Verträge sichern den Abstand öffentlicher Wege zu den Grundstücken zu. Die Planung des Höhenweges verstoße gegen die versprochenen Mindestabstände.

So sieht der Otto-Schokoll-Weg derzeit aus. Er ist unzugänglich und nicht mehr zu erkennen. // Foto: privat/Frieling
So sieht der Otto-Schokoll-Höhenweg derzeit aus. Er ist unzugänglich und kaum zu erkennen. Lediglich Teile der alten Geländer schauen aus dem Buschwerk heraus. // Foto: privat/Frieling

Mit dem Entwurf auf dem Holzweg?

Dem Entwurf gingen Begehungen und viele Überlegungen voraus. Dabei stellte sich heraus, dass der Hang schwer zu bebauen ist, da er abrutschen könnte. Während der Untersuchungen vor Ort haben Experten zudem viele seltene Tierarten entdeckt. Auch dies hat die Planung stark beeinflusst und verzögert. Die Wahl für die Stegvariante sollte dem Artenschutz und den anderen örtlichen Anforderungen nun Rechnung tragen. Zuvor berichtete das Abendblatt.

Im vergangenen Jahr stellte man den Entwurf öffentlich vor. Circa 500 Meter sollte der neue Höhenweg lang werden. Die Konstruktion würde in gut 12 Meter Höhe über den Hang verlaufen. Die tragende Struktur wollte man aus Stahlrohren fertigen. Holz schied wegen Witterungsgründen aus. Zwar würde sich Holz natürlicher in die Umgebung einpassen, doch bereits der alte Wanderweg hatte starke Schäden durch Wasseraufnahme erlitten. Die Kosten für den neuen Weg sollten 5 Millionen Euro betragen. Wann der Bau beginnt, ist unklar. Von Planungssicherheit kann keine Frage mehr sein.

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