Der Plan für die Zukunft vom Wildgehege Klövensteen steht endlich. Denn die beiden Bürgerbegehren „Rettet das Wildgehege im Klövensteen“ und „NaturErleben Klövensteen“ haben eine Einigung erzielt. Nach einem mehrmonatigen Moderationsprozess verständigten sich die beiden Initiativen auf ein gemeinsames Konzept. Dieses sieht den dauerhaften Erhalt des Wildgeheges vor.
Das gesamte Konzept umfasst 13 Seiten. Interessierte können es vollständig auf den Webseiten der Initiativen nachlesen. Bedacht sind dort alle Punkte, von Tierhaltung über den Zugang bis hin zur Waldpädagogik und den Ausbau des Spielplatzes.
Zukunftskonzept für das Wildgehege Klövensteen
Unter anderem haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, dass Wildgehege und Parkplatz wie bisher öffentlich und kostenfrei bleiben. Zudem verlängern sich die Öffnungszeiten. Besucherinnen und Besucher können ganzjährig von 8 bis 18 Uhr, in den Sommermonaten sogar zwischen 8 und 21 Uhr kommen.
Auch die Tiere kommen im Plan nicht zu kurz. Ach Säugetierarten gibt es zu sehen. Die Gehege von Rehen, Wildschweinen, Dam- und Rotwild bleiben unverändert. Hinzu kommt ein Freigehege für Waschbären und Frettchen. Der Hühnerstall wird gemäß eines Artenschutzprogramms für Amphibien und Eidechsen umgebaut, die Haltung von Greifvögeln endet.
Bildung und Naturschutz
Die Initiativen legen viel Wert auf Nachhaltigkeit sowie Arten- und Naturschutz. Das Wildgehege soll Menschen dafür begeistern und auf Probleme aufmerksam machen. Um die Besucherinnen und Besucher, insbesondere Kinder, an umweltbewusstes Verhalten heranzuführen, wird das Angebot der Naturpädagogik ausgeweitet. Unter anderem entsteht ein Waldlehrpfad, der Wissen zu verschiedensten Themen vermittelt.
Neben der Präsentation der Tiere und den Bildungsangeboten der Waldschule kommt die Naturbeobachtung als weiterer Schwerpunkt hinzu. Sie vermittelt Zusammenhänge und Abhängigkeiten in komplexen Ökosystemen.
Zudem bekommt das Irmgard-Greve-Haus einen Anbau. Hier finden Ausstellungen zu Tieren, Pflanzen und Lebensräumen im Klövensteen Platz. Des Weiteren dient es für Veranstaltungen. Weitere Umbau-Arbeiten betreffen den Spielplatz. Dieser wird verlegt und vergrößert. Auf der frei gewordenen Fläche entstehen Stellplätze für Fahrräder.
Zustimmung zum neuen Konzept
Claus W. Scheide, Rettet das Wildgehege im Klövensteen: „Wir freuen uns, dass es gemeinsam gelungen ist, ein Zukunftskonzept für das Wildgehege zu erarbeiten und die Bezirkspolitik davon zu überzeugen, dass unsere Vorschläge der richtige Weg sind, das Wildgehege in die Zukunft zu führen. Schön ist das ausgewogene Verhältnis der zukünftigen Entwicklung zu Wohlbekanntem, wie den Wildschweinen, aber auch den Uhus. Letztere werden noch lebenszeitlang im Gehege verbleiben. Nicht alle Maßnahmen werden morgen umgesetzt sein, das wird sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Daher freuen wir uns, dass vereinbart ist, den Prozess der Umsetzung gemeinsam mit der Politik und dem Bezirksamt zu gestalten.“
Thure Timmermann, NaturErleben Klövensteen: „Wir sind erleichtert, dass wir uns im Moderationsprozess auf ein gemeinsames Zukunftskonzept für das Wildgehege einigen konnten, von dem beide Initiativen überzeugt sind. Wir glauben, dass wir nun eine gute Lösung für die Tiere, für den Naturraum und für die Bürgerinnen und Bürger gefunden haben. Wir danken Herrn Eckard Wiesenthal, dem Leiter des Deutschen-Wildgehege-Verbandes, und Propst Frie Bräsen für gute Ideen, kompetente Beratung und hervorragende Moderation.“
In der kommenden Sitzung wird die Bezirksversammlung Altona nun einen Beschluss fassen, um das Einigungspapier auch mit einem politischen Willen zu stützen. Zustimmung für das Konzept kommt aus allen Parteien.
Wie ist das Konzept für den Klövensteen entstanden?
Das „Einigungskonzept Wildgehege Klövensteen“ ist das Ergebnis eines Moderationsverfahrens zwischen den Initiativen „Rettet das Wildgehege im Klövensteen“ und „Mehr NaturErleben im Wildgehege Klövensteen“, die im September 2022 beide jeweils über 8.000 Unterschriften gesammelt, und damit ihre jeweiligen Bürgerbegehren erfolgreich abgeschlossen hatten.
In der Folge hatten sich beide Initiativen unter Moderation von Propst Frie Bräsen – Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein, zuständig für die Propstei Altona-Blankenese – zusammengesetzt und ein gemeinsames Konzept für die zukünftige Entwicklung des Wildgeheges erarbeitet. Fachlich unterstützt wurden sie dabei von Herrn Eckard Wiesenthal, dem Leiter des Deutschen-Wildgehege-Verbandes.