12. Januar 2023
Verkehr

Preisanstieg beim hvv

Noch ist es nicht bei allen Fahrgästen angekommen: Zum 1. Januar sind die Preise im Hamburger ÖPNV gestiegen. Doch nicht alle müssen tiefer in die Tasche greifen.

Der hvv hat wie angekündigt die preise erhöht. Hier zu sehen, der Bildschirm am Fahrkartenautomat.

Der hvv hat wie angekündigt die Preise erhöht.

Wer aktuell ein hvv-Ticket kauft, wird vielleicht überrascht sein. Im November 2022 informierte der Hamburger Verkehrsverbund (hvv), dass die Preise durchschnittlich um 3,2 Prozent ansteigen. Damit würden insbesondere die stark gestiegenen Energiekosten zu einem kleinen Teil an die Fahrgäste weitergegeben, so der hvv.

Auch die Inflation spielt hier eine Rolle. Im Oktober lag diese noch bei 10,4 Prozent. Um einen zu großen Preissprung zu vermeiden, wurde hier gemittelt. Das heißt, die aktuelle Inflationsrate schlägt nicht voll auf die Preise durch. Stattdessen wurde ein Mittelwert aus den Inflationsraten der vergangenen drei Jahren zugrunde gelegt. Wie sich die Anpassungen auf die jeweiligen Tickets auswirken, wurde erst zum Jahresbeginn klar. Das beliebte 9-Uhr-Tagesticket ist mit jetzt 7,10 Euro um 70 Cent teurer geworden. Die 9-Uhr-Gruppenkarte kostet mit 13,40 Euro nun 1,40 Euro mehr. Einzeltickets verteuern sich um 10 Cent. Ein Kurzstreckenticket kostet damit jetzt 1,90 Euro, eine Nahbereichkarte 2,50 Euro und für eine weitere Strecke bis zu zwei Ringen sind 3,60 Euro fällig.

Diese Karten werden beim hvv nicht teurer

Die Preise für Kinder- und Seniorenkarten bleiben unverändert. Gleichzeitig wird die Altersgrenze für die Seniorenkarte von 63 auf 65 Jahre angehoben. Alle Bestandskundinnen und -kunden sind von dieser Anpassung an das durchschnittliche Renteneintrittsalter ausgenommen. Für alle online gekauften Einzel- und Tageskarten gilt weiterhin ein Rabatt von 7 Prozent. In der hvv App kostet beispielsweise eine Einzelkarte Hamburg AB aktuell 3,35 Euro und damit weniger als im Jahr 2020.

Preiserhöhung kurz vor Einführung des 49-Euro-Tickets

Die Preiserhöhung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das neue Deutschlandticket bereits in den Startlöchern steht. Ursprünglich sollte es mit dem 49-Euro-Ticket bereits im Januar losgehen. Die Abstimmung von Ländern und Bund ließ dies letztlich nicht zu. Im November hieß es dann, im Mai könne das neue Ticket kommen. Mittlerweile spricht man vom 1. April. Wann auch immer das Ticket da ist, es wird Auswirkungen auf den Personennahverkehr haben. So sagt der hvv: „Die Einführung eines bundesweit gültigen 49-Euro-Tickets würde einen Großteil der 700.000 Zeitkarteinhaber*innen im hvv deutlich entlasten. Sie werden dann automatisch auf den neuen Preis umgestellt, viele Fahrgäste, die bisher Einzel- und Tageskarten kaufen, werden ebenfalls das neue Angebot nutzen.“

Gleichzeitig bleibe die jetzige Tarifanpassung auch nach Einführung eines 49-Euro-Tickets wichtig: „Die moderat steigenden Preise der noch verbleibenden anderen Fahrkartenarten tragen dazu bei, die deutlich gestiegenen Kosten der Verkehrsunternehmen zu begrenzen“, erklärt der Verkehrsbetrieb weiter.

Im Vergleich noch moderat

Mit 3,2 Prozent sind die Anpassungen in Hamburg recht moderat. Bundesweit wurden die Preise im Nahverkehr angehoben. Die größte Erhöhung fand mit 8,83 Prozent im Verbund Rhein-Neckar statt. Mit 1,4 Prozent hat der Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) die kleinste Anhebung vorgenommen.

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