27. Juni 2024
Allgemein

Arbeitsplatz-Porträt: Kantor Simon Obermeier

In diesem Monat stellen wir Simon Obermeier und seinen Arbeitsplatz vor. Wo er überall den Ton angibt, lesen Sie hier.

Kantor Simon Obermeier beim Dirigat in "seiner" Kirche.

Simon Obermeier beim Dirigat in "seiner" Kirche.

Simom Obermeier berichtet begeistert von seinem Job: „Ich bin Kantor – und seit September 2020 in der Kirche in Flottbek. Mein Aufgabenbereich ist sehr breit gefächert, was meinen Beruf auch so spannend und abwechslungsreich macht. Besonders liebe ich es, dass ich mit vielen Menschen aller Generationen arbeiten darf. Den umfassendsten Teil meiner Arbeit nehmen die vielen Chöre in unserer Gemeinde ein – die jüngste Sängerin, die zu mir zum Singen kommt, ist erst 8 Jahre alt und der älteste Chorsänger in unserem Chorangebot für Seniorinnen und Senioren ist 84.“

Schon zu Schulzeiten in Ostwestfalen machte Obermeier viel Musik und war Jungstudent an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford. Seinen Bachelor machte er in Hamburg, wo er auch einige Semester Orchesterdirigieren in der Kapellmeisterklasse absolvierte.
Um in Flottbek den Ton angeben zu können, musste Simon Obermeier ein dreitägiges Bewerbungsverfahren bestehen. Das hatte es mit Chorproben, einer Orchesterprobe, einem Gottesdienst und einem Orgelkonzert in sich.

Nach harter Pflicht folgt die Kür

Er meisterte dies alles mit Bravour und schon bald pfiffen es die Spatzen von den Dächern, dass dieser junge Kantor einiges in Flottbek bewegt. Das trifft vor allem auf die Arbeit mit den Chören zu. Ganze fünf Stück sind es inzwischen: der Kinderchor Flottbeker Kurrende, der Flottbeker Jugendchor, die Flottbeker Kantorei – mit 80 Stimmen der größte Chor – der Flottbeker Kammerchor, der anspruchsvolle A-Capella-Werke singt und der 11-Uhr-Chor.

Simon Obermeier (31) ist Kantor in der Kirche in Flottbek.
Simon Obermeier (31) ist Kantor in der Kirche in Flottbek.

Der probt freitags um 11 Uhr und richtet sich an Menschen im Ruhestand. Einen klassischen Arbeitstag kennt Obermeier nicht. Meist beginnt der Tag mit Verwaltungs- und Planungaufgaben. Den Höhepunkt bilden die abendlichen Proben. Als Ausgleich zur Wochenendarbeit hat Obermeier einen freien Donnerstag.

Die „Werkzeuge“ des Tonkünstlers

Auch das Dirigat des Flottbeker Kammerorchesters hat Simon Obermeier inne. Natürlich ist der Musiker auch Organist und damit das feste Tonfundament der Kirche. Die Mitgestaltung der Gottesdienste, der Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen gehört ebenso zu seinen Aufgaben. Kantor Obermeier umschreibt die Bedeutung seiner Arbeit wie folgt: „Es ist toll, die Menschen in so besonderen Momenten ihres Lebens musikalisch begleiten zu dürfen. Regelmäßig spiele ich aber auch Orgelkonzerte in unserer Kirche sowie auch immer mal wieder auswärts auf kurzen Konzertreisen.“

Diese Abwechslung findet er schön, sie ist aber auch herausfordernd. Hierzu sagt der Kantor: „Gelegentlich kommt es beispielsweise vor, dass ich auf einer Trauerfeier spiele und im Anschluss zur Kinderchorprobe gehe. Da muss man sich schnell umstellen können. Außerdem hat mein Beruf natürlich eine große künstlerische Bandbreite.“ Die reicht von Bach bis Pop. „Auf beides muss man sich gleichermaßen vorbereiten, es kommt aber oft auf ganz verschiedene Fähigkeiten an“, so Obermeier. Eintönig sei es jedenfalls nie, fügt er begeistert hinzu.

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