Viele Arten von Gefahren treten überraschend auf – wie zuletzt das Hochwasser an der Ahr zeigte. Eine frühzeitige Warnung kann, unabhängig von der Art der Bedrohung, über Leben und Tod entscheiden. In Deutschland wurden hierzu seit 1949 flächendeckend Sirenen installiert. Heutzutage kommen viele weitere Warnmittel zum Einsatz. Am morgigen nationalen Warntag (8. Dezember) will das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) diese Warnmittel einem erneuten Test unterziehen.
Um 11 Uhr startet hierfür über das satellitengestützte Warnsystem (MoWaS) eine Testwarnung. Dieses System sendet dann amtliche Informationen und Gefahrenmeldungen zeitgleich an viele Empfängerinnen und Empfänger. Zumindest der Theorie nach. Denn neben den Redaktionen, Rundfunk- und Fernsehanstalten werden auch Warn-Apps „angefunkt“. Ob diese dann wirklich alarmieren, hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa dem Handyempfang. Zu den bekanntesten Warn-Apps zählt NINA. Bereits rund 330.000 Hamburgerinnen und Hamburger haben diese App des Bundes auf ihrem Smartphone.
Das neue Cell Broadcast
Zusätzlich zeigen die digitalen Werbetafeln im Stadtgebiet die Warnmeldungen an. Erstmalig kommt am Donnerstag auch Cell Broadcast zum Einsatz. Mittels der neuen Technik soll es möglich sein, eine Warnnachricht direkt an die Mobilfunkgeräte in einem Gefahrengebiet zu senden. Um entsprechende Warnmeldungen empfangen zu können, muss das Gerät über die aktuelle Geräte-Software verfügen. Daher ist damit zu rechnen, dass nicht alle Mobiltelefone automatisch eine Warnmeldung erhalten. Entsprechende Hinweise finden sich im Internet auf der Website des BBK unter www.bbk.bund.de.
Der Sonderfall Hamburg
Hamburgs geografische Lage erfordert angepasste Vorkehrungen. Daher werden am Warntag zusätzlich zu den Maßnahmen des Bundes auch Sturmflutsirenen an der Elbe ausgelöst. Diese stehen in Elbnähe in Altona, Hamburg-Mitte, auf Wilhelmsburg, Finkenwerder sowie im Bezirk Bergedorf, den Vier- und Marschlanden sowie im Bezirk Harburg. Das Sirenensignal – ein einminütiger, auf- und abschwellender Heulton – bedeutet im Ernstfall: „Es besteht eine Gefahr! Informieren Sie sich!“ Die Entwarnung erfolgt um 11.45 Uhr mit einem einminütigen Dauerton.
Pinneberg denkt voraus
Pinneberg setzt neben dem akuten Schutz auf Vorsorge und erweitert das entsprechende Informationsangebot. Laut dem Landkreis sorgen Behörden nicht allein für Schutz und Sicherheit. Mindestens so wichtig wie der amtliche Einsatz sei der Selbstschutz der Bevölkerung. Dazu zählten etwa „Vorsorge und das Wissen darüber, was im Ernstfall zu tun ist“, so ein Schreiben der Stadt Wedel, die zum Kreis Pinneberg zählt. Passend zum Warntag geht daher die Website www.sei-bereit.kreis-pinneberg.de an den Start. Sie soll für das Thema sensibilisieren und der Bevölkerung alle nötigen Informationen zum Selbstschutz geben. Darüber hinaus informiert auch die BBK über solche Vorkehrungen.
Wie warnt Wedel?
Wie die Vorbereitung vor Ort aussehen, zeigt sich am Beispiel Wedel. Dort hat der zuständige Fachdienst Ordnung und Einwohnerservice zusätzliche Konzepte
entwickelt. Die sollen zum Beispiel die optimale Reaktion auf einen Stromausfall in der Rolandstadt aufzeigen. Einen Überblick, was zum in der Stadt Wedel bei einer Sturmflut an Sicherungsmaßnahmen greift, finden sich unter diesem Link.
Weitere Informationen zum bundesweiten Warntag finden Sie unter: http://www.bundesweiter-warntag.de