Die nächsten Schritte zum Umbau des Jungfernstiegs werden deutlich markanter ausfallen als die bisherigen und sie werden endgültig sein. Anfang 2024 erfolgt der finale Umbau. Hierfür will die Stadt insgesamt rund 13,4 Millionen Euro investieren. Im Herbst 2020 erfolgte eine Änderung der Verkehrsführung. Ein erster Schritt hin zur Entfernung des privaten motorisierten Verkehrs. Auch erste zaghafte Begrünungsversuche gab es. Aus dieser Testphase zogen die planer weitere Schlüsse. Es folgte eine Beteiligung der Bevölkerung. Hinweise und Wünsche hieraus seien in die Planung eingegangen, so Senator Verkehrssenator Tjarks.
Weniger hier, mehr da
Der Umbau legt den Fokus auf touristische Aspekte und den Fußverkehr. Das Überqueren des Jungfernstiegs soll so für Fußgängerinnen und Fußgänger soll einfacher werden. Hierfür wird die Fahrbahn deutlich schmaler werden. Der Platz, der hier für Autos wegfällt, wird auf der Wasserseite des Jungfernstiegs für Fußgänger hinzugewonnen. Dies soll die Aufenthaltsqualität deutlich erhöhen. Auch über mehr Sitzgelegenheiten dürfen sich die zukünftigen Besucherinnen und Besucher freuen.
Jungfernstieg als Leitprojekt für die gesamte Innenstadt
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende sagt zum weiteren Umbau: „Als ein Leitprojekt für die gesamte Innenstadt wollen wir den Jungfernstieg noch schöner, grüner und attraktiver machen. Es soll einfach viel Spaß machen, hier Zeit zu verbringen und Hamburg zu genießen. Wir werden dazu neue Bäume pflanzen, wir erhöhen die Aufenthaltsqualität an der Binnenalster und wir vergrößern den Raum für das Flanieren.“ Der überarbeitete Entwurf zeige, dass sich die öffentliche Beteiligung der Bevölkerung an der Planung ausgezahlt habe, so der Verkehrssenator.
Der Begriff „Leitprojekt“ ist hier wohl kaum zu hoch gegriffen. Gleich an zwei Stellen hat sich der Senat dazu verpflichtet, mehr Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger in der Innenstadt zu schaffen. Zum einen im Arbeitsprogramm des Senats sowie im Handlungskonzept Innenstadt „Eine attraktive Innenstadt für alle“. Daher ist die Umsetzung des Projektes zugleich ein wichtiger Meilenstein auf der Agenda des Senats.
Wie sich das der Jungfernstieg hier einreiht, erklärt Stadtentwicklungs-Senatorin Karin Pein. Ziel sei ein gut verknüpftes Netz aus Flanierräumen, das die attraktiven Plätze und Gewässer der Stadt verbinde. Hopfenmarkt, Burchardplatz und die Domachse würden in diesem Zuge „neugedacht und neugestaltet“, so die Senatorin weiter.
„Heute sind sich fast alle einig …“
In seiner Erklärung bleibt Senator Tjarks eine Sache nicht erspart. So deutet er die Bedenken aus Sicht der Autofahrenden zumindest an: „Ich denke, heute sind sich fast alle einig: Dieser Entwurf wird unsere Gute Stube noch anziehender machen und gleichzeitig die Konflikte im Straßenverkehr deutlich reduzieren. Und ich bin sicher: Nach dem endgültigen Umbau wird der Jungfernstieg ein noch stärkerer Besuchermagnet in der Innenstadt sein als bisher.“ Kritik gegen die Pläne regt sich weiterhin seitens der CDU, der AfD und dem Einzelhandel. Hamburg wäre jedoch nicht die erste Großstadt, die ihre Innenstadt nur für bestimmte Verkehrsarten, wie den ÖPNV, den Rettungsdienst oder bestimmte Anlieferungen freigibt.