Die Hamburger Kunsthalle präsentiert am Samstag, 19. November 2022 um 20 Uhr einmalig im Kontext der Ausstellung „Atmen“ und erstmalig in Europa die Lichtprojektion „In Memoriam“ der US-amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer (*1950). Die international einflussreiche Konzeptkünstlerin verwendet seit den 1970er Jahren Sprache als ihr wichtigstes Medium. Sie nutzt dafür auch den öffentlichen Raum als Ausstellungsfläche. Ihre Texte thematisieren Unterdrückung, Geschlecht, Sexualität, Macht und Krieg. Die neue Lichtprojektion ist ergreifend, durch den Inhalt, aber auch durch die Größe und das flüchtige Material von Licht und Worten.
George Floyds letzte Worte als Lichtprojektion
Bei der nächtlichen Lichtinstallation „In Memoriam“ werden George Floyds letzte Worte auf die Außenfassade der Galerie der Gegenwart projiziert. Floyd wurde am 25. Mai 2020 von einem Polizeibeamten im Würgegriff gehalten und starb, nachdem er siebenundzwanzig Mal wiederholt hatte: „I can’t breathe“. Holzer nimmt dies zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit, in der sie dessen letzte Worte und die Namen von 115 Schwarzen Menschen, die ihr Leben durch Polizeigewalt oder andere Formen rassistischer Gewalt verloren haben, monumental in den öffentlichen Raum stellt.
Die Ausstellung „Atmen“ beschäftigt sich mit unterschiedlichen Facetten des Atmens und seiner Darstellung in der Kunst der Alten Meister und der Gegenwart. Rund 100 Werke werden miteinander in spannungsreiche, teils epochenübergreifende Dialoge gebracht. So entsteht ein unkonventioneller Austausch über dies existentielles Thema, das zunächst wie ein beiläufiger biologischer Vorgang aussieht. Die Kunst zeigt, dass hier jedoch vielfältige soziale und politische Dimensionen existieren.
Weitere Informationen
„In Memoriam“
Samstag, 19. November 2022, um 20 Uhr
Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall 5
20095 Hamburg
„In Memoriam“ ist Teil des zweiten Aktionswochenendes, das im Kontext der Ausstellung am 19. und 20. November 2022 stattfindet und sich vertiefend und spartenübergreifend dem Thema Atmen widmet. Das gesamte Programm kann hier abgerufen werden.