16. September 2025
Allgemein

Otto Waalkes „Kunst in Sicht“

Mit großem Können und seinem typischen Humor hat Otto Waalkes den großen Werken der Kunstgeschichte einige Updates verpasst. Im Interview verrät Waalkes ein paar Details zur Entstehung seiner Bilder und Texte.

Otto Waalkes studierte Kunstpädagogik und Malerei. Das sieht man seinen liebevollen Werken an. // Foto: MIKEKRAUS.works

Otto Waalkes studierte Kunstpädagogik und Malerei. Das sieht man seinen liebevollen Werken an. // Foto: MIKEKRAUS.works

Herr Waalkes, Ihr neues Buch „Kunst in Sicht“ versammelt Ihre Versionen der ganz großen Würfe der Kunstgeschichte. Am Ende steht eine Danksagung an 85 Kunstschaffende, plus die NASA und eine KI. In Ihren Worten: Worum genau geht es in Ihrem aktuellen Buch?
Mir ging‘s vor allem darum, diese Meisterwerke um etwas Entbehrliches zu ergänzen: den Ottifanten. Und wer ihn findet, wird sich auch den Rest genauer anschauen. Diese erwünschte Nebenwirkung gibt es nicht ohne Risiko.

Ihre Bilder wirken so sehr aus einem Guss, als hätten die großen Meister selbst Updates mit Ottifanten geliefert – etwa bei Gustav Klimts „Der Kuss“. Wie haben Sie das geschafft?
Wenn man versucht, diesen Vorbildern nahezukommen, lernt man etwas über ihre Machart. So taste ich mich vorsichtig heran. Ich stehe ja am Anfang meiner Malerkarriere und da heißt es eben: ebay, ebay, ebay –üben, üben, üben!

Beginnend mit Leonardo da Vinci über van Gogh bis hin zu George Lucas huldigen Sie den verschiedensten Kunst-Größen. Hat es Ihnen jemand besonders angetan oder haben Sie ein Lieblingsbild?
Immer das, was gerade auf meiner Staffelei steht, denn bei der Auswahl meiner Vorbilder folge ich ja meinem Geschmack. Ich mag sie alle!

Rembrandt, ja oder nein?

Selbst Miro konnten Sie meistern. Gibt es einen Künstler, den Sie vermutlich nicht persiflieren werden?
Da gibt es einige. Das „Bauernkriegspanorama“ von Werner Tübke werde ich vermutlich nie angehen – darauf sind angeblich über 3.000 Figuren. Ich finde, das muss reichen. Mir wäre schon Rembrandts „Nachtwache“ zu figurenreich.

Ein Werk im Buch fällt etwas aus der Reihe. Es kommt ganz ohne Ottifant oder Ihr Konterfei aus: „Mädchen mit Wollmütze“. Was hat es damit auf sich und warum ist es das einzige Bild dieser Art im Buch?
Das ist ein halbes Jahrhundert alt; es soll eigentlich nur beweisen: ich war wirklich auf einer Kunsthochschule und habe was halbwegs Anständiges gelernt.

Man amüsiert sich mit „Kunst in Sicht“ ja nicht nur, sondern wird durch zahlreiche lustige Texte auch charmant informiert. Was möchten Sie uns hierüber sagen?
Das bisschen, was ich aufgeschnappt habe, wollte ich ruhig auch weitergeben. Zum Glück ist es ja nicht so viel, sonst wäre das Buch zu dick geworden.

„Kunst in Sicht“ ist nach „Ganz große Kunst“ bereits Ihr zweites Kompendium. Wird es eine dreibändige Reihe?
Eine Trilogie? Gute Idee – aber da muss ich mich ja sofort wieder an die Arbeit machen.

Herr Waalkes, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Hintergrund

„Kunst in Sicht“ ist der zweite Band, in dem sich der bekannte Blankeneser Otto Waalkes mit den großen Meistern und seinem Ottifanten beschäftigt. Er erschien im Juli 2025 im Piper Verlag. Am 15. September stellte Otto Waalkes das Buch im Rahmen der Herbstlese Blankenese auf dem Süllberg vor. Rund 400 Gäste feierten die Premiere. Auf einer Großleinwand präsentierte der Künstler seine Werke und wurde von seinem langjährigen Autor Bernd Eilert befragt. Kleine Improvisationen und der gelegentliche Griff zur Gitarre sorgten für besondere Momente. Der Abend endete mit Standing Ovations. „Ein krönender Abschluss der Herbstlese Blankenese“, meint Pascal Mathéus (Buchhandlung Wassermann).

Die Herbstlese Blankenese wurde 2024 ins Leben gerufen. Sie ist das Literaturfestival der Elbvororte und wird von der Buchhandlung Wassermann (Blankenese) organisiert.

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