Was lange währt, wird endlich gut – dachten die Blankeneser zumindest. 2018 geplant, am Montag geliefert. Doch am Mittwoch kam dann die Ernüchterung. Als die Techniker den Stromkasten auf dem Martini-Vorplatz anschließen wollten, ging es nicht. Kein Strom. Ob der bis zum Blankeneser Straßenfest im September fließt, ist unklar.
Stromkasten essenziell für Straßenfest
„Die gesamte Planung des Straßenfests hängt von dem Stromkasten ab“, erklärt Oliver Diezmann, Vorsitzender der Blankenese IG. Und die Planung ist, einen Monat vor dem Fest, so gut wie abgeschlossen. Ortsbegehungen, Anmeldung der Stände, Sicherheitskonzept, Vermessung der Flächen – alles eingereicht und genehmigt.
Ohne den Stromkasten müsste allerdings ein komplett neues Konzept her. Denn der soll die Foodtrucks rund um den Platz mit Strom versorgen. Eine alternative Stromquelle? „Wir müssten den Strom quer über den Marktplatz verlegen, aber so viele Kabelbrücken habe ich nichtmal“, sagt Diezmann. Ein alternativer Standort für die Foodtrucks? „Die sollen ja schon nahe der Bühne stehen… und auch woanders sieht es mau aus mit Starkstrom.“
Das Bezirksamt, das hinter der Beauftragung des Stromkastens steht, hat zugesagt, dass das Problem schnellstmöglich behoben wird. „Wir hoffen sehr, dass es noch rechtzeitig klappt“, so Oliver Diezmann. Eine komplett neue Planung kostet schließlich viel Zeit und müsste auch neu genehmigt werden.
Warum fließt kein Strom?
Aber was ist eigentlich das Problem mit dem Stromkasten? „Bedauerlicherweise wurde im Rahmen des Stromkasten-Anschlusses festgestellt, dass das Kabel, das den Stromkasten mit Strom versorgen soll, einen Fehler aufweist. Das Bezirksamt Altona und die Hamburger Energienetze befinden sich nun im Austausch, um dieses Problem möglichst zeitnah zu lösen“, teilte das Bezirksamt Altona auf Nachfrage mit.
Genauer gesagt ist die schwarze Phase scheinbar einfach nicht angeschlossen oder defekt. Die ist aber nötig, damit der Stromkasten auch wirklich Strom liefern kann. Das war aber nicht das einzige Hindernis. Auch der Zähler fehlt noch, der Schließzylinder ist auch nicht der Richtige.
Odyssee zum Stromkasten

Der Kasten ist keine Kurzschluss-Handlung. Über sieben Jahre Planung stecken da drin. Startschuss war die Umgestaltung des Blankeneser Ortskerns mit dem Ziel, diesen zu beleben. Damals wurde der Martini-Vorplatz umgestaltet und auch schon ein Leerrohr für den Strom verlegt. Strom und Kasten waren nicht so schnell zu bekommen.
„Da wurde eigentlich alles geprüft, inklusive Kampfmittelräumdienst“, erzählt Oliver Diezmann. Dann passiert erstmal nichts. 2022 gab es erneut Ortstermine, wieder eine Prüfung auf Kampfmittel. „Wir hatten auch angeboten, uns selber zu kümmern, aber das Bezirksamt wollte das ganze offiziell abwickeln und sich drum kümmern.“
Im März 2025 tat sich dann was. Allerdings nicht wie erwartet. Eine Bank musste weichen. Kurz darauf wurde der Platz nochmals aufgerissen, eine neue Zuleitung quer darüber verlegt. Dann war eigentlich alles bereit. Nur der Stromkasten selber fehlte immer noch. Der sollte direkt nach Pfingsten gesetzt werden, der Termin wurde nochmals verschoben auf den 6. August.
Der Kasten steht, der Strom fehlt.