Wenn die Temperaturen wieder milder werden und auch nachts über den Gefrierpunkt bleiben, beginnen die Amphibien ihre Wanderung zu den Laichgewässern. Die ersten, vereinzelten Tiere wurden bereits in den letzten Tagen in Hamburg gesichtet. Die NABU-Experten erwarten den Startschuss für Massenwanderungen von Fröschen, Kröten und Molchen in der nächsten Woche. Zum Schutz der Tiere bittet der NABU Autofahrer, Rücksicht auf wandernde Amphibien zu nehmen und auf entsprechenden Strecken Hinweisschilder (Falkensteiner Ufer) zu beachten sowie vorsichtig und langsam zu fahren.
„Sobald über längere Zeit Temperaturen über 5°C herrschen, beginnen die Amphibien Mitte bis Ende März mit ihrer Laichwanderung. Dieses Naturschauspiel geschieht hauptsächlich nachts und bei Regen. Es kann sich dann je nach Wetterlage bis Anfang April erstrecken“, sagt Heinz Peper, Biologe und Umweltpädagoge beim NABU Hamburg. Amphibien legen auf ihren Wanderungen Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück. Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Amphibien an ihr Geburtsgewässer zurück. Ein gefahrvoller Weg, denn die Tiere müssen auf ihrer Wanderung viele Straßen überqueren und kommen dabei buchstäblich unter die Räder. Die Amphibien sterben aber nicht nur durch das direkte Überrollen unter den Autoreifen. Auch der geschwindigkeitsabhängige Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn tötet sie. Der NABU appelliert deshalb an die Autofahrer, auf Straßen und Wegen mit Amphibienwanderungen Tempo 30 nicht zu über
schreiten, um den Druck gering zu halten und die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen. Wo Amphibien in der Hansestadt wandern, erfährt man auf der Website des NABU Hamburg unter www.NABU-Hamburg.de.
In vielen Hamburger Stadtteilen wie Blankenese, Wedel und Schenefeld engagieren sich Mitglieder des NABU Hamburg ehrenamtlich für den Schutz der bedrohten Tiere. Jahr für Jahr stellen sie Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Helfende Hände sind bei diesen Aktivitäten immer willkommen!
Darüber hinaus bittet der NABU darum, überfahrene Erdkröten online unter www.amphibienschutz.de/opfer/strassenopfer.html zu melden. Auch das dient dem Naturschutz, denn mit einer aussagekräftigen Straßenopferanzahl kann der NABU nicht nur die Behörden zu erhöhten Anstrengungen im Amphibienschutz an Straßen auffordern, sondern auch seine eigenen Aktivitäten lenken.