Eine Genehmigung für das Blankeneser Straßenfest liegt noch nicht vor. Die Blankeneser Interessengemeinschaft (BIG) hat der Stadt eine Frist für den Bescheid gesetzt, um Planungssicherheit zu gewinnen. Als Grund für die Verzögerungen nannte die BIG Personalmangel in den Behörden. Außerdem habe die jährlich etwas andere räumliche Aufteilung des Festes verschiedene bürokratische Folgen.
Diesen Vorwurf weist das Bezirksamt Altona nun zurück: „Korrekt ist, dass ein Genehmigungsbescheid noch nicht vorliegt, weil seitens der IG Blankenese vom Bezirksamt erbetene Nachweise und Unterlagen fehlen, die Voraussetzung für eine Bescheiderteilung sind.“, so ein Sprecher des Bezirksamtes Altona.
Die BIG betont gegenüber dem Klönschnack: „Wir denken nicht, dass die Behörden bösartig sind. Der deutsche Anspruch auf Perfektion macht indes alles etwas schwierig. Die Mitarbeitenden der Behörde sind nett und hilfsbereit, keine Frage. Jedoch sind die Regeln leider eng gefasst, um jeder möglichen Eventualität zuvorzukommen.“ Wie es zur Aussage der BIG bezüglich eines Personalmangels kam, ist unklar.
Was noch fehlt
Für den finalen Bescheid fehlen laut Bezirksamt aktuell noch Dokumente bezüglich der Straßensperrungen und ein Nachweis zur Haftpflichtversicherung. Diese Dokumente sollen zeitnah vorliegen, so die BIG. Geplant ist das Fest für den 24. September. Nähere Informationen hierzu folgen in Kürze.
Sicherheit und Praxis
Die Genehmigungen für Großveranstaltungen sollen in Deutschland die Sicherheit vor Ort garantieren. Die vorgeschriebenen Regelungen für Feuerwehr, Rettungswagen und Rettungswege werden hierfür in einem eigenen Notfallplan festgehalten. Die Auflagen sind seit diesem Jahr deutlich strenger. Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. hat Empfehlungen ausgesprochen, denen viele Ämter in Deutschland bereits folgen. Einer der zentralen Punkte im 240 Seiten starken Leitfaden ist eine klare Aufgabenteilung zwischen Behörden und Veranstaltern. Grund der Änderungen ist die Massenpanik auf der Loveparade 2010 in Duisburg. Nach heutigem Stand hätte diese Loveparade nicht genehmigt werden dürfen.
Kleinere Vereine und Initiativen beklagen einen großen Genehmigungs-Aufwand. Dem entgegen steht ein hohes Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung sowie eine konstante Bedrohungslage. Zudem wollen Behörden einem zu unbekümmerten Umgang mit Sicherheitsaspekten vorbeugen.
In eigener Sache:
Ein Bericht in der Septemberausgabe des Hamburger Könschnacks (S. 43) hat unabsichtlich allein die Perspektive der BIG aufgezeigt. Für die missverständliche Darstellung möchten wir uns hiermit entschuldigen.
Dieser Bericht wurde aktualisiert (17.40Uhr, 6.9.)