Invasion, Krieg, Beschuss und Flucht. Die Situation in der Ukraine hält uns alle in Atem. Täglich oder auch stündlich kommen neue erschreckende Nachrichten von neuen Angriffen oder toten Zivilisten. Neben großer Bestürzung ruft dies allerdings auch große Solidarität hervor: Zahlreiche Hilfsorganisationen bedanken sich über Geld- und Sachspenden sowie freiwillige Helferinnen und Helfer.
Große Solidarität für Ukraine
Hanseatic Help, Ärzte ohne Grenzen, das Deutsche Rote Kreuz, die Tafel oder Kleiderkammern – viele Hilfsorganisationen leisten humanitäre Hilfe vor Ort oder sammeln Spenden für Hilfsprojekte. Alle Informationen zu Maßnahmen der Stadt Hamburg finden Sie online. Dort oder direkt auf den Seiten der Organisationen finden Sie auch Hinweise, wo noch Bedarf besteht und wie Sie helfen können.
Den Klönschnack erreichen aktuell aber auch zahlreiche Nachrichten von Privatpersonen, die ihre Solidarität zum Ausdruck bringen und tolle Aktionen starten. Hier eine Übersicht – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Ihnen weitere Anlaufstellen oder Hilfsaktionen in und um die Elbvororte bekannt sind, melden Sie sich gerne bei unserer Redaktion.
Wir ergänzen den Artikel laufend.
Das Team von SPRUNG.RAUM in Hamburg Wandsbek bietet ukrainischen Flüchtlingskindern einen kostenfreien Tag zum Toben und Springen an. Auf über 5.000 Quadratmetern dürfen sich ukrainische Kids von 6 bis 16 Jahren nach Herzenslust auspowern. Die engagierten Trampolinlehreinnen und -lehrer sorgen für gute Betreuung und Spaß.
Безкоштовні гулянки та стрибки для дітей-біженців з України. Запрошення українською можна знайти тут.
Konvoi in die Ukraine
Eine der ersten privaten Hilfsaktionen startete der Großflottbeker Tennis-, Hockey- und Golfclub. Innerhalb von 24 Stunden entwickelte sich eine spontane Idee zu einem großen Hilfskonvoi, der sich vor einer Woche auf den Weg ins Kriegsgebiet machte.
Organisator Dirk Wullkopf war überwältigt von der Menge an Hilfsgütern, die auf seinen Aufruf hin zusammenkam. Denn keinen Tag später stapelten sich Decken, Schlafsäcke, Hygieneartikel und Getränkeflaschen im Vereinsheim. Auch 50.000 Euro wurden gesammelt.
So startete noch in der Nacht zum Dienstag ein Team mit vier vollbepackten Transportern in Richtung Polen und war bereits am Dienstagnachmittag auf dem Rückweg nach Hamburg – mit sieben ukrainischen Flüchtlingen an Bord.
Sammelstelle & Unterkünfte
Marat Yaroshevskyy möchte ebenfalls helfen. Dem gebürtigen Ukrainer geht die Situation in seinem Heimatland spürbar nah. In seinem Geschäft Perla Juwelier in der Dockenhudener Straße 4-6 nehmen er und seine Frau humanitäre Hilfsgüter an – immer von Montag bis Donnerstag zwischen 12 und 16 Uhr. Weitere Information finden Sie auf der Website www.hamburgukraine.de
Marat Yaroshevskyy bietet außerdem Hilfe bei der Unterkunft in Lübeck an, wo er im Vorstand er jüdischen Gemeinde tätig ist.
Spendenaktionen
Der Hamburger Penmaker Frank Pressentin zeigt ebenfalls seine Solidarität mit der Ukraine. Dafür initiiert er eine Spendenaktion. Er fertigte zwei Füllfederhalter in den Farben in der ukrainischen Flagge. Auf seiner Homepage kann jeder bis zum 11. März Spendenlose im Wert von 10 Euro kaufen. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Spendenaktion werden die Füller anschließend verlost. Die eingehenden Spenden gehen vollständig an die UNO-Flüchtlingshilfe.
Auch in Rissen werden Spenden für Geflüchtete gesammelt. Der Arbeiter-Samariter-Bund stellt hierfür seine Halle, Suurheid 15, als Logistikzentrum zur Verfügung. Der Dachverband der Ukrainischen Organisationen in Deutschland e.V. hat eine Liste mit benötigten Sachen veröffentlicht. Täglich zwischen 10 und 17 Uhr können Sie dort Spenden abgeben.
Die Kirchengemeinde Sülldorf-Iserbrook wirbt derweil für Unterstützung der Organisationen vor Ort. Die Partnergemeinden in der Ukraine nimmt Schutzsuchende auf, die diakonischen Werke in den Nachbarländern leisten ebenfalls Hilfe.
Wedel hilft
Die Stadt Wedel starten verstärkt Hilfsangebote aus der Bevölkerung für die Opfer des Ukrainekrieges. Hier erfahren Sie, wie und wo Sie helfen können.
Flagge zeigen
Die Elphi strahlt in blau und gelb, am Rathaus weht die Fahne der Ukraine – und in den Elbvororten auch. Die ersten Flaggen wurden am Blankeneser Segel-Club und beim Mühlenberger Segel-Club gehisst. Auch am Knüll und am Falkenberg sieht man sie bereits.
Die Segelmacherei Clown Sails hat aus Segeltüchern extra große Flaggen angefertigt. Diese können Sie an den beiden Hauptflaggenmasten am Bull’n sowie den Süllberg-Turm-Flaggenmast bewundern.
Demos & Mahnwachen
30.000 Menschen am Jungfernstieg, Schulfrei für die Friedensdemo von Fridays for Future, Mahnwachen und Blumen vor dem Ukrainischen Konsulat, eine Mahnwache mit tausenden Lichtern am Schulauer Hafen in Wedel… Die Liste ist lang, viele Hamburgerinnen und Hamburger zeigen ihre Solidarität in der Öffentlichkeit.
Die nächste große Veranstaltung findet am Sonntag, 20. März, statt. Die Kundgebung trägt das Motto „Stoppt den Krieg – Frieden in der Ukraine jetzt!“ und findet wieder in der Hamburger Innenstadt rund um den Jungfernstieg statt.
Unterbringung von Geflüchteten
Ein entscheidender Schritt für die geregelte Aufnahme von Geflüchteten sei die Anmeldung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die Anmeldung ist Voraussetzung für die Verteilung auf Kommunen in der Bundesrepublik. Erst nach einer Anmeldung beim BAMF können Ansprüche der Geflüchteten auf finanzielle Unterstützung oder der Gesundheitsversorgung bearbeitet werden.
Auch eine private Unterbringung OHNE Anmeldung beim BAMF ist zwar aufgrund aktuell wegen des Ukraine-Krieges geänderter Gesetzesregelungen möglich, allerdings können die so Untergebrachten keine Ansprüche geltend machen. Weitere Hinweise zu Hilfsangeboten in Wedel finden Sie hier.
Alle Informationen für Geflüchtete und zu deren Aufnahme finden Sie hier.
Erleichterungen für Geflüchtete mit Tieren
Geflüchtete aus der Ukraine suchen auch mit ihren Hunden und Katzen Schutz in Hamburg. Angesichts der dramatischen Lage wurden die sonst strengen Regeln für die Einreise mit Heimtieren in die EU gelockert. Die Geflüchteten können ohne vorherige Genehmigung für ihre Tiere einreisen, auch wenn die notwendigen Papiere fehlen oder der Impfstatus unklar ist.
Geflüchtete oder deren Angehörige werden aber gebeten, sich per E-Mail beim Fachbereich Veterinärwesen zu melden, um die nach EU-Recht vorgeschriebene Genehmigung zu erhalten: veterinaerwesen@justiz.hamburg.de. Für Tiere, die weder bei den Halterinnen und Haltern noch bei Dritten untergebracht werden können, will die zuständige Behörde zusätzliche Kapazitäten schaffen. Damit möchte man auch das Tierheim des Hamburger Tierschutzvereins entlasten.
Online-Sprachkurse an der Volkshochschule
Die Hamburger Volkshochschule bietet ab dem 26. März Online-Sprachkurse „Ukrainisch – eine kurze Einführung“ an. Mit dem Angebot reagiert die Hamburger Volkshochschule (VHS) kurzfristig auf zahlreiche Anfragen von Hamburgerinnen und Hamburgern, die Schutzsuchenden aus der Ukraine mit einigen Sätzen auf Ukrainisch begegnen möchten. Weitere Informationen finden Sie hier.
Sach- und Zeitspenden in Wedel
Viele Wedelerinnen und Wedeler möchten die Stadt Wedel bei der Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine unterstützen. Jetzt gibt es eine pragmatische Lösung, wie sich Helfende konkret für Geflüchtete, die in Wedel ankommen, einbringen können. Neben Unterkünften werden inzwischen auch Sach- und Zeitspenden gesucht. Hier finden Sie weitere Informationen.
Arbeiter-Samariter-Bund sucht sicheren Wohnraum für Geflüchtete
Family to Family: Wohltätiges Osterfest in Hamburg
Die „Ukrainian Days“ wollen vom 18. bis 24. April Geflüchteten ein schönes Osterfest ermöglichen. Sie feiern das Ukrainische Osterfest im Foodlab in der Überseeallee 10. Unter der Woche stellen ukrainische Köchinnen und Küche mit Freiwilligen traditionelle Osterkörbe mit hausgemachtem Osterbrot, bemalten Eiern und Würstchen her. Alle Hamburgerinnen und Hamburger sind eingeladen, einen Korb gegen eine Spende zu erwerben. Diese werden dann ab Mittwoch, 20. April an ukrainische Familien verschenkt, die Zuflucht in Hamburg und Umgebung gefunden haben. Lesen Sie hier alles weitere.