22. Dezember 2023
Gesellschaft

Geschenke für alle!

Kinder helfen Kindern – das ist die Idee hinter dem Weihnachtspäckchenkonvoi. Denn die Geschenke werden von Kindern gepackt, bevor Ehrenamtliche sie in die entlegenen ländlichen Regionen Osteuropas fahren.

Geschenke im Klassenzimmer

Strahlende Augen dank der Geschenke im Klassenzimmer. dafür lohnt sich die mehrtägige Busfahrt! // Foto: Frank Baden

Geschenke unterm Weihnachtsbaum sind für die meisten von uns normal. Natürlich sieht der Tannenbaum überall anders aus oder man braucht ihn gar nicht, die Geschenke sind mal groß, mal klein, mal schöner verpackt. Aber die meisten Kinder in Hamburg bekommen Geschenke in irgendeiner Form. In anderen Ländern Europas ist die Lebensrealität leider eine andere, besonders in ärmeren, ländlichen Regionen. Damit die Kinder dort in der Weihnachtszeit auch etwas zum Auspacken haben, starteten Anfang Dezember etwa 36 LKWs, 5 Busse und 10 Begleitfahrzeuge in Hanau.

Und was haben die wohl geladen? Richtig, zahlreiche Geschenke, gut verstaut in Umzugskartons. Mit den LKWs zusammen fahren mehrere Reisebusse – denn die freudebringende Fracht muss ja auch wieder ausgeladen und verteilt werden.

Wie kommen die Geschenke zu den Kindern?

David Sann
David Sann packt fleißig die Geschenke und Kartons in den Transporter.

Einer der Verteiler ist David Sann. Er hat die Tour nach Moldawien mit geplant. Da gibt es einiges zu beachten: Wie viele LKWs braucht man, welche Fahrer und Mitfahrer kommen mit, wo übernachten die, wie sieht die genaue Route vor Ort aus, welche Orte werden angefahren? „Wir stehen im engen Austausch mit dem Round Table vor Ort und haben uns im Oktober getroffen, um die genauen Absprachen zu treffen“, erklärt David Sann.

Im Hintergrund wird schon seit Mai fleißig geplant. Die LKWs samt Fahrern müssen ja erstmal organisiert werden, die Sammelstellen in den verschiedenen Städten ebenso. Es braucht Zollpapiere, Werbemittel und eine Menge helfende Hände und Mitfahrer. Und die sind immerhin eine Woche lang unterwegs und bis zu 50 Stunden am Stück im Bus.

Das ist für David Sann aber kein Problem: „Man ist mit vielen verschiedenen Menschen unterwegs, die alle dasselbe Ziel haben und dementsprechend zum Teil gleiche Ansichten vertreten“, erzählt er. „Es sind Handwerker, LKW-Fahrer, Politiker und Banker dabei, da entstehen spannende Gespräche.“ Er selbst ist Programmierer und seit 2017 beim Weihnachtspäckchenkonvoi dabei. „Ich meinte: Wenn es notwendig ist, sagt Bescheid, dann komm ich mit“, erinnert er sich. Und scheinbar war es notwendig und einen Tag später war er dann erst auf dem Weg nach Hanau und wenig später im Reisebus in die Ukraine.

Aus dem Wohnzimmer nach Osteuropa

Die Geschenke haben vorher schon eine kleine Reise hinter sich: Schulklassen, Kitas, Sportvereine, aber auch Einzelpersonen können mitmachen und Geschenke packen. Rein kann eigentlich alles, was die Fahrt überlebt und anderen Kindern Freude bringt. Die Geschenke kommen dann zu Sammelstellen oder werden von den Ehrenamtlichen eingesammelt. In Winsen ist der norddeutsche Sammelpunkt, dort werden die Päckchen aus Hamburg, Lüneburg und Buchholz in große Kartons umgepackt und in LKWs geladen. In Hanau treffen sich dann alle Helfenden aus ganz Deutschland und schon ist der Weihnachtspäckchenkonvoi – auch an den weihnachtlichen LKWs erkennbar – abfahrbereit.

Nach und nach teilen sich die Fahrzeuge auf, bis jedes Team in seiner Region angekommen ist. Dann geht es in die Schulen und Kindergärten: „Wenn die Zeit reicht, setzen wir uns zu den Kindern und packen gemeinsam aus – wir wissen ja auch nicht, was drin ist“, sagt David Sann. „Und die Freude der Kinder ist auch das Schönste an der Tour. Ich bin dafür noch nicht lange genug dabei, andere aber schon seit 20 Jahren – die sehen die Kinder wirklich aufwachsen und freuen sich jedes Jahr darauf, sie zu sehen. Die Lebensumstände sind oft sehr schwierig. Da ist es toll, etwas Freude zu verbreiten.“

Der Weihnachtspäckchenkonvoi

entstand 2001 im Rahmen eines Schulbaus von Round Table Deutschland in Rumänien. Durch den persönlichen Kontakt zu den Familien kam die Idee auf, Päckchen mitzubringen. Seitdem wuchsen Team sowie Aktion immer weiter an und verbreiten Weihnachtsfreude in den entlegenen und ländlichen Regionen Osteuropas. Das Team besteht aus Ehrenamtlichen – wer mitmachen möchte, ist herzlich willkommen. Egal, ob beim Konvoi selber, mit gepackten Päckchen, als Sammelstelle für die Pakete oder mit einer Spende.

Spendenkonto:
Stiftung Round Table Deutschland
Kennwort „Konvois“
Bank für Sozialwirtschaft AG, Mainz
IBAN DE20 5502 0500 0000 0019 54
BIC BFSWDE33MNZ

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