Vereinsgründer von „Dance For Future“ Ulli Bösch führt es so aus: „Es ist wichtig, den jungen Menschen eine Perspektive zu geben, sie von der Straße zu holen und etwas zu geben, das sie begeistert. Ballett kann das leisten. Das konnten wir vor Ort erleben.“ Der Verein unterstützt an zwei Orten in Südafrika. Darunter ist auch die „EOAN School Of Performing Arts“ in Athlone, Kapstadt. „Dance for Future“ will Interessierten aller Schichten einen kostengünstigen Tanzunterricht ermöglichen. Schirmherr des Projektes ist die Ballettlegende John Neumeier. Nahe der Schule in Kapstadt liegt eines der vielen Townships. Gerade Kindern und Jugendlichen aus prekären Verhältnissen, soll der Tanzunterricht helfen.
Das von John Neumeier gegründete Bundes Jugendballett ist mit dem Verein eine Kooperation eingegangen. Erstmals ist es so gelungen, für drei Balletttänzerinnen aus Südafrika ein Stipendium zu stiften. Vom 17. August bis zum 12. September 2022 waren die Ballettschülerinnen Luca Oks, Jadyn Oks und Emily Fortuin in Hamburg und studierten am Hamburger Ballettzentrum. Begleitet wurden Sie von ihrer Lehrerin Abeedah Rajap. Für die drei Tänzerinnen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren ist es eine überwältigende Erfahrung: „Wir wussten nicht, was uns erwartet und waren sehr aufgeregt“, sagt Emily Fortuine. „Es gab nicht viel Zeit zum Ankommen. Gleich am nächsten Tag begann der Unterricht“, ergänzt sie. Zunächst seien die Abläufe und die Art des Unterrichts ungewohnt gewesen, doch in der zweiten Woche haben die Drei „den Dreh herausbekommen“, wie Luca Oks am Tag vor Ihrer Abreise nach Südafrika berichtet. Die Professionalität und Freundlichkeit an der Schule habe die drei beeindruckt.
„Man spürt sofort, dass man sich an einer internationalen Schule befindet“
Luca Oks ist die jüngste Stipendiatin. Sie wurde als erste für die Förderung ausgewählt. So wie ihre Begleiterinnen hatte sie an ihrer Schule bereits die Möglichkeit erhalten, ihr Talent auszubauen. Mit einem Besuch Uli Böschs in der Ballettschule begann der Auswahlprozess im Frühjahr. Im April wurde dann endgültig entschieden, wer nach Hamburg reisen darf. Die Unterschiede zwischen Hamburg und Kapstadt nehmen die drei Schülerinnen voller Freude und Spannung wahr. Der größte Unterschied an der Schule sei für sie, „dass hier viel mehr Sprachen gesprochen werden. Bei uns kennt sich jeder von Kleinauf an und spricht die gleiche Sprache, weil wir alle aus derselben Gegen stammen. Hier kommen viele aus verschiedenen Ländern und nicht nur Regionen. Man spürt sofort, dass man sich an einer internationalen Schule befindet“, so Jadyn Oks, die ältere Schwerster von Luca.
Auf die Frage, was Ihnen am besten in Deutschland gefalle, sagen die Drei: „Dass wir uns hier sicher bewegen können“. Das sei in Südafrika in manchen Gegenden nicht möglich, fügt die Lehrerin Abeedah Rajap hinzu. Und was nehmen die Drei aus ihrer Zeit in Hamburg mit: „Es gab eine Menge Dinge, die wir von den Lehrern gelernt haben. Ich denke, das ist etwas, woran wir alle uns erinnern werden, während wir in unserem Tanz wachsen.“, sagt Emily Fortuin. Im nächsten Frühjahr folgt ein Gegenbesuch des Bundes Jugendballetts in Kapstadt.
Lesen Sie hier unser Interview mit den drei Stipenditinnen Luca Oks, Jadyn Oks und Emily Fortuin.
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