11. März 2022
Nachrichten

Falscher Architekt bestahl 97-Jährigen

Im Januar vergangenen Jahres kam es zu verschiedenen Trickbetrügereien im Hamburger Westen. Nun steht einer der Täter vor Gericht in Blankenese.

Trickbetrügereien vom "falschen Architekten"wird vor Gericht verhandelt

Foto: Tingey Injury Law Firm on Unsplash

Ende Januar 2021 kam zu fünf Straftaten in verschiedenen Hamburger Stadtteilen, in denen sich ein unbekannter Mann, zum Teil in Begleitung, als Architekt ausgab. Der Mann behauptete, als Architekt von einer benachbarten Baustelle zu kommen. Von dort aus habe er Schäden am Dach festgestellt. Es gelang dem Mann, sich Zutritt zu den Häusern der Opfer zu verschaffen. Dort kam es in drei Fällen, jeweils in unbeobachteten Momenten, zu Diebstählen von Schmuck und Bargeld.

Die Verdächtigen, ein 33-Jähriger und ein 34-jähriger Deutscher, haben offenbar auch in anderen Städten mit dieser Masche Diebstähle begangen. In Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen kam es zu Ermittlungen. Als sich der Verdacht erhärtete, kam es zur Durchsuchung der Wohnungen der beiden Männer in Meerbusch und Geldern (NRW). Gegen den 33-jährigen Verdächtigen erging Haftbefehl. Sein Fall wurde nun am 8. März beim Amtsgericht Blankenese verhandelt. Am 15. März soll es dort eine Folgeverhandlung geben. Bislang liegen noch keine weiteren Erkenntnisse vor, etwa ob der Angeklagte geständig ist oder welches Strafmaß vorgesehen ist, sollte es zur Verurteilung kommen.

Geschädigte im Alter von 78 bis 90 Jahren

Die Staatsanwaltschaft Hamburg berichtet dem Klönschnack „(Herrn) G. werden mehrere Fälle des gemeinschaftlichen Trickdiebstahls zum Nachteil von Senioren zur Last gelegt.“ Die Geschädigten befinden sich im Alter von 97, 78 und 88 Jahren. Über den Gesamtwert des gestohlenen Schmucks wurden keine Angaben gemacht. Es wurde Geld in Höhe von 1.030 Euro erbeutet.

Miese aber seltene Fälle

Die Polizei Hamburg verzeichnet bereits seit längerem Maschen der Art  „falscher Handwerker“. Dabei handelt es sich um Trickbetrüger, die vorgeben, einen Schaden am Haus entdeckt zu haben. Sie behaupten, den Schaden beheben zu können. Dann verlangen sie eine Anzahlung oder verschaffen sich zur angeblichen Begutachtung Zutritt, wobei es dann zum Diebstahl kommen kann. In Bezug auf den „Architektentrick“ meint die Polizei Hamburg: „Diese Art von mieser Masche ist nicht neu, allerdings auch eher selten und damit möglicherweise nicht so im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung.“  Im Jahr 2021 kam es demnach in Hamburg zu insgesamt fünf solcher Fälle.

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