31. Mai 2022
Politik

Acht Millionen Euro mehr für Tourismus und Kultur

Der Senat will Coronafördermittel für die Sektoren Kultur und Tourismus aufbrauchen. Ein Foodfestival und eine Gameconvention sollen zusätzlich Besucher in die Stadt locken.

Förderungen – Zwei Hände voll mit Geldscheinen

Foto: Christian Dubovan on Unsplash

Der Senat stellt zusätzliche acht Millionen Euro Förderungen aus Corona-Sondermitteln bereit, um die Kultur und den Tourismus in Hamburg zu stärken. Die acht Millionen gehen je zur Hälfte an die Bereiche Kultur und Tourismus. Alle Maßnahmen werden in der zweiten Jahreshälfte 2022 umgesetzt. Näheres hierzu wurde heute in der Landespressekonferenz bekannt.

Ziel sei es: „zusätzliche Reiseanlässe zu schaffen, aber auch Tagesgäste für einen Hamburg-Besuch zu gewinnen. Auch Kongress- und Tagungsveranstalter sollen durch passgenaue Angebote, die Hamburg zu bieten hat, verstärkt angesprochen werden, um den von der Pandemie besonders getroffenen Geschäftstourismus zu unterstützen.“, so Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation.

Förderung für Outdoorkultur

Hamburger Kultursommer lockt in diesem Sommer zu acht Veranstaltungen auf die Trabrennbahn. Foto: Kultursommer
Hamburger Kultursommer // Foto: Kultursommer

Kultur und Tourismus sind wesentliche Wirtschaftsmotoren der Stadt Hamburg. In der Branche waren vor Pandemiebeginn rund 90.000 Hamburgerinnen und Hamburger beschäftigt. Der Senat will diese Sektoren ankurbeln, womöglich, bevor es im Herbst wieder zu Einbrüchen kommt. Aber auch nach Ende der Corona-Maßnahmen werde die Förderung weitergehen, um das Vor.krisen-Niveau zu erreichen, so der Senat in einer Mitteilung.

Aus den positiven Erfahrungen des Kultursommers 2021 hat der Senat eine Idee entwickelt: „Der Kultursommer letztes Jahr hat gezeigt, was für ein starker Impuls für die ganze Stadt von Kultur ausgehen kann. Deshalb setzen wir auch in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf Veranstaltungen unter freiem Himmel.“, sagt Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien. Vom 15. Juni bis zum 31. August können Kulturschaffende bei der Behörde für Kultur und Medien eine Unterstützung beantragen. Förderungswürdig sind Veranstaltung die bis Ende Oktober stattfinden. Rund 3,3 Millionen Euro entfallen auf diese Förderungen. Die Summe verrät, wie viel Bedeutung die Kultubehörde diesem Bereich beimisst.

Carsten Brosda hob hervor, dass es ein Sommer der Kinderkultur werden solle. Gemeint ist, dass besonders Kulturangebote für Kinder gefördert werden. Es soll ein Ausgleich für die Defizite in der Pandemie sein.

Essen und E-Sport

Der Senat will sich nicht allein auf Impulse von außen verlassen. Stattdessen nannte Senator Westhagemann zwei Konzpete für Großereignisse: Ein Foodfestival und eine Gameconvention. Wie Michael Westhagemann hevorhob, verspreche man sich hiervon eine besonder Anziehungskraft. Das Thema E-Sport, wie auch kulinarische Veranstaltungen, halte man für vielversprechend. Genauer ausgeführt wurden die Ideen jedoch nicht.

Ohnehin gebe es aber in diesem Jahr einige „Highlights“ mit überregionaler Strahlkraft. Hier fiel unter anderem das 50-jährige Bestehen des Balletts John Neumeier, das in diesem Jahr groß gefeiert wird und das 30-jährige Bestehen des Filmfestivals. Auch hiervon erhofft man sich viele Besuchende von außerhalb. Auch an anderen Veranstaltungen wolle man festhalten. So wird der Hafengeburtstag in diesem Jahr wieder gefeiert, wenn auch abgespeckt. Dies ist nicht zuletzt auch dem Anstand geschuldet: Angesichts des Urkainekrieges hatte Hamburgs Regierung bereits frühzeitig beschlossen, die Feier etwas „ruhiger“ anzugehen.

Die Speicherstadt aus Sicht des Fotografen Prof. Winfried Alberti
Die Speicherstadt aus Sicht des Fotografen Prof. Winfried Alberti

100.000 für Licht

Auch Attraktionen und Sehenswürdigkeiten werden gefördert. Allein 100.000 Euro sollen in die stimmungsvolle Nachbeleuchtung der Speicherstadt gehen. Die Weltkulturerbe-Stätte ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Während in der Kultur vor allem Veranstaltungen gefördert werden, setzt der Tourmusbereich eher auf Marketing. Hier werden 2,35 Millionen Euro aufgewendet.

Mit der Ausgaben dieser Förderrungen werden die letzten Corona-Sondermittel aufgebraucht. Sie fließen zusätzlich zu den bereits vor Wochen beschlossenen Mitteln für das neue Tourismuskonzept und der Kulturförderungen. Die Kurzfristigkeit der Förderung wurde damit erklärt, dass man die Mittel jetzt ausgeben müsse und die Abstimmungen mit verschiedenen Verbänden viel Zeit in Anspruch genommen nahmen.

 

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