4. November 2021
Nachrichten

Impfdurchbrüche und Infektionen in Kita und Schule

Im Hamburger Westen kam es jüngst zu Impfdurchbrüchen in mindestens einer Kita und einer Grundschule. Ist die Präsenzpflicht noch zu halten und kommt die Boosterimpfung im Betreuungsbereich früher?

Ein Schüler istzt mit Maske in der Klasse. Die Tische vor ihm sind leer.

Photo by Maximilian Scheffler on Unsplash

Der Klönschnack liegen Informationen vor, nach denen es in einer Grundschule und einer Kita im Westen vermehrt Impfdurchbrüche beim Personal gab. Die Zahl der positiven Schnelltests und Infektionen an der betroffenen Grundschule sei ebenfalls gestiegen. Die Schule klagt, dass vermehrt Kinder mit Erkältungssymptomen zur Schule kommen und dort abgewiesen werden müssen. Die Schulleitung appelliert an Eltern, Kinder mit Symptomen nicht zur Schule zu schicken. Die Gesundheitsämter scheinen indes überlastet zu sein. Weisungen, wie mit der Situation umzugehen sei, erreichen die Einrichtungen teils erst nach Tagen. Das neue Konzept zur Nachverfolgung könnte hier für die benötigten Ressourcen sorgen.

Impfdurchbrüche

Angesichts dieser Ereignisse stellt sich die Frage, ob die Präsenzpflicht und die Öffnung der Kitas noch Sinn macht. Grit Katzmann, Vorsitzende des Lehrerverbandes Hamburg, spricht sich für die Präsenzpflicht aus. Auch wenn Impfdurchbrüche nicht ausgeschlossen werden können, sei die Zahl der Geimpften beim Kita- und Schulpersonal sehr hoch. Auch unter den älteren Schülerinnen und Schülern, etwa an den Berufsschulen, sei die Impfquote sehr hoch. Im Fall eines Impfdurchbruches seien so weitere Ausbreitungen oder schwere Verläufe weniger wahrscheinlich. Die Gewerkschaftsvorsitzende fügt hinzu, dass es sich bei Ausbrüchen nach um Einzelereignisse handele.

Bleibt die Präsenzpflicht?

Grit Katzmann betont, dass die Präsenzpflicht aus Sicht der Lehrergewerkschaft bleiben müsse. Die Kinder hätten bereits viel verpasst, womit sie nicht nur der Schulstoff meint: „Die Kinder brauchen das“, verdeutlicht sie. Das Hygienekonzept in den Schulen sei umfassend und mit den ergriffenen Maßnahmen wie Luftfiltern, Masken, Wegevorschriften und Desinfektion habe man alles Erdenkliche getan. Damit liegt die Gewerkschaft auf Linie mit Bund und Land, die eine erneute Schließung von Schulen – und auch Kitas – ausschließen.

Dennoch besteht bei manchen die Angst vor Ansteckungen. Auf die Frage, ob Lehrer ebenso bevorzugt einer Booster-Impfung erhalten sollen, wie etwas medizinisches Personal, sagt Grit Katzmann: „Das ist eine sensible Frage, die bei uns stark diskutiert wurde. Wir sehen die Gefahr einer Impfpflicht, die wir nicht möchten. Es sollte eine individuelle Entscheidung bleiben.“ Die Mehrheit der Lehrenden sei jedoch aufgeschlossen für Impfungen.

Lesen Sie auch unseren Artikel zum neuen Konzept der Nachverfolgung.

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