27. Dezember 2023
Umwelt

Silvester ohne Feuerwerk?

Wenn es nach Umweltschützern geht, gerne. Unter anderem ruft der NABU dazu auf, Silvester ohne privates Feuerwerk zu feiern.

Feuerwerk an Silvester

Muss privates Feuerwerk an Silvester sein? Der NABU spricht sich dagegen aus. // Foto: Elisha Terada on Unsplash

Morgen geht es los: Der Verkauf von Silvester-Knallern startet. Silvester, Raketen und Böller. Das gehört für viele einfach zusammen. Oder gehörte? Die Stimmung wandelt sich scheinbar. Denn laut einer aktuellen und repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa sprechen sich rund 60 Prozent der Deutschen für ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk aus. Feuerwerk bringt vor allem an Silvester jedes Jahr starke Feinstaubbelastung und enorme Müllmengen mit sich, zudem hat es schädliche Auswirkungen auf Wildtiere. Der NABU bittet daher alle Hamburgerinnen und Hamburger auf privates Feuerwerk zu Silvester zu verzichten.

Zentrale Lichtshow statt privatem Feuerwerk?

„Der Jahreswechsel lässt sich auch ohne privates Silvesterfeuerwerk gut feiern. Wir schlagen vor, dass die Stadt ein zentrales Feuerwerk organisiert, vorzugsweise eine Lichtshow. Die Konzentration auf einen bestimmten Ort reduziert Müll und Lärm – so kann das neue Jahr umwelt- und naturfreundlicher begrüßt werden. Und ganz nebenbei ist der Verzicht auf Feuerwerk auch ein ganz praktischer Beitrag zum Artenschutz. Zum Schutz und Erhalt der Biodiversität müssen wir bisherige kulturelle Rituale hinterfragen und auch mal ändern. Die Mehrheit der Bevölkerung ist hier offensichtlich schon weiter als manch einer mit politischer Verantwortung“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.

Nicht nur Silvester ohne Feuerwerk

Vögel und andere Wildtiere leiden nämlich besonders unter knallendem Feuerwerk – und das nicht nur an Silvester. Der NABU fordert daher auch ein grundsätzliches Verbot von Feuerwerken in der Brutzeit von März bis August. Der Frühlings-DOM und der Hafengeburtstag liegen im kommenden Jahr in der besonders sensiblen Brutzeit der Vögel. Zu beiden Anlässen wurden bisher teils mehrfach Feuerwerke gezündet. Auch diese Feuerwerke könnte man in Zukunft durch immissionsärmere Alternativen ersetzen.

„Bei Vögeln löst der heftige Lärm den Fluchtreflex aus. Sie fliehen in große Höhen, landen für lange Zeit nicht und kehren nur zögerlich zu ihren Rast- und Schlafplätzen zurück. Dadurch verbrauchen sie viel Energie, die sie zum Überleben in der kalten Jahreszeit brauchen. Das kann schnell lebensbedrohend werden. Feuerwerke während der Brutzeit können wiederum dazu führen, dass Vögel ihre Nester aufgeben und es keine Nachkommen gibt“, sagt Marco Sommerfeld, Vogelschutzexperte beim NABU Hamburg.

Das ausführliche Standpunktpapier des NABU Bundesverbandes zum Thema Feuerwerk finden Sie online.

Auch interessant