9. Mai 2023
Blankenese

BSC: Kein Haus, kein Schiff, sondern ein Überflieger

Seit dem 1. Januar dieses Jahres wird der Ponton des Blankeneser Segelclubs umgebaut. Dem ging eine lange Planung voraus. Was anfänglich eine Schönheitskorrektur werden sollte, hat sich zur energetischen Vollsanierung entwickelt. Herausgekommen ist unter anderem ein „Hafenkino“.

Was nicht passt, wird passend gemacht: Der Ponton des BSC wurde stellenweise aufgeflext. // Foto: Jan Kruse/BSC

Was nicht passt, wird passend gemacht: Der Ponton des BSC wurde stellenweise aufgeflext. // Foto: Jan Kruse

Wer in den vergangenen Monaten am Ponton des Blankeneser Segelclubs (BSC) vorbeiging, wunderte sich vielleicht. Teile der Außenhaut wurden heraus geflext. Für manche mag das nach Demontage ausgesehen haben. Doch spätestens jetzt ist klar, das Ziel ist ein anderes. Die Arbeiten haben ein baldiges Ende und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Der Ponton des BSC ist bereits 35 Jahre alt. Es wurde also Zeit für eine Sanierung. Anstatt kleiner Korrekturen entschloss sich der Verein gemeinsam mit der Architektin Britta Müller-Kirchenbauer sowie ihrem Kollegen, Architekt und Energieberater Hinnerk Franz, für einen Rundumschlag: Eine neue Wärmedämmung, Wärmepumpen und einiges mehr machen den Kahn für die nächsten Jahrzehnte ökologisch flott.

Das „Hafenkino“ des BSC

Auch ästhetisch hat sich viel getan: Der große Veranstaltungsraum auf dem Hauptdeck sieht trotz Baustellenflair bereits deutlich heller als zuvor aus. Der Raum hat am Ende große Fenster erhalten, die das Elb-Feeling und viel Licht ins Innere holen. Den neuen Ausblick auf die Elbe nennen die Verantwortlichen ihr „Hafenkino“. An einer Seite sorgen bodentiefe Fenster ebenfalls für mehr Licht. Im ersten Stock wurden der Schulungsraum und das Geschäftszimmer überholt.

Chic trifft Tradition

Die Innenarchitektur verbindet fortan skandinavischen Chic mit Tradition. Keine einfache Aufgabe, denn die vielen Erinnerungsstücke aus 125 Jahren Vereinsgeschichte konnten nicht alle eingebunden werden, erinnert sich Architektin Müller-Kirchenbauer: „Es wurde versucht, so viel wie möglich zu integrieren und wir finden, es ist stimmig.“

„13 Tonnen Asphalt-Estrich mussten raus.“

Der Umbau selbst war herausfordernd. Jan Kruse vom BSC nennt ein Beispiel: „Wir haben alle Böden erneuert. Unter anderem mussten 13 Tonnen Asphalt-Estrich raus. Das Schiff lag danach rund zehn Centimeter höher.“ Nicht zuletzt deswegen wird der Ponton trotz der besseren Dämmung und anderer Umbauten wohl eher leichter, schätzt er.

„Man kann natürlich nicht bauen wie an Land…“

Auf die Frage, welche Besonderheiten es in den vergangenen Monaten gab, erwidert Jan Kruse: „Die Arbeiten gestalten sich anders als an Land: Man kann zum Beispiel nicht einfach eine Ausgleichsmasse für den Boden gießen, da die bei ungünstiger Lage des Pontons einfach in eine Ecke fließt.“ Er fährt fort: „Die Gewerke sind meist vom Landbau und mussten sich an den Wellengang gewöhnen.“ Und der ist tatsächlich öfter mal zu spüren. Da wundert es, dass nicht ab und zu mal ein Daumen unter dem Hammer landet.

Momentan laufen die Arbeiten noch mit Hochdruck. Doch bald schon soll alles fertig sein. Bei diesem Tempo ist das nächste Ziel in greifbarer Nähe: Bereits am 15. Mai wird die Club-Gastro öffnen.

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